Eine produktion von : alanam.afrika.körpertheater.graz Regie: Peter Ulrich
Arbeitsmomente, augenblicke des mechanisierten tuns, stunden-, tages-, jahres-augenblicke, die präzise von meinem auge über meine eingespielten blicke meine arbeit treffen – und diese arbeit verrichten helfen wie eh und je. Und mein umtriebiger zeitgewohnter geist, mein zeitgeist ist auch beim helfen: produziert bis zum ende.
Wenn alle Maschinen still stehen, – das ist zwei Mal während eines ganzen Tages, um 5 Uhr früh und 7.30 abends – fallen schwere Tropfen auf das Blechdach.
Schwere Tropfen, die Winters von den großen Eiszapfen abperlen. Es ist etwas besonderes das zu hören. Und wenn man es hört, sind es höchstens Sekunden. Sekunden der absoluten Stille, wo nichts geschoben, gefahren, gehoben oder abgestellt wird.
Alle 12 Arbeiter können es hören. 12 von 36. Menschen, die aus Afrika nach Europa gekommen sind, um hier zu arbeiten, zu leben – Männer. Sie arbeiten in einer 8-Stunden-Schicht und verladen frisches Gebäck.
Ihre Gesichter glänzen vor Schweiß. Er rinnt an ihnen ab wie die Tropfen von den Eiszapfen.
Und manche heben die Köpfe, wenn sie die Tropfen auf das Dach fallen hören oder schauen sich an, lächeln sich zu. Ein Moment der Stille, in dem die Tropfen den Ton angeben – sonst nichts, nur das Tropfen auf das Dach der Fabrikshalle.
Ein Klang mitten ins Schwüle, mitten hinein in die Köpfe der Arbeiter. Und gleich, gleich wieder irgendwo das Losbrechen von lauten Geräuschen.
Aber es gibt diesen Moment, es gibt ihn für jeden von ihnen. Immer wieder.
Ort: verschiedene Orte
Zeit: verschiedene Zeiten
Umsetzung: alanam.afrika.körpertheater.graz