fairpay

Tagtäglich arbeiten tausende Menschen, viele davon unbezahlt und unbedankt, in der initiativen Kulturarbeit. Die schnelle Außensicht ist so oft: Das macht Vergnügen, also ist es keine Arbeit. Doch ob der Antrieb zur Kulturarbeit nun der eigene Lustgewinn ist, oder nur die banale Erkenntnis, dass etwas fehlt im Heimatort: Arbeit ist es immer, Arbeit an der Gesellschaft – wenn auch im besten Falle eben Arbeit, die Spaß macht.
Neben den unzähligen Freiwilligen in der Kulturarbeit (immerhin ist der Bereich Kunst, Kultur, Unterhaltung und Freizeit laut Freiwilligenbericht des BMASK von 2009 der größte Bereich der Freiwilligenarbeit) gibt es auch Menschen, die Kulturarbeit als Beruf gewählt haben. Es muss sie auch geben. Sie arbeiten unter anderem daran, die strukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Kulturarbeit passieren kann. Was diesen Menschen (in der Regel) fehlt, ist eine faire Bezahlung.
Hier setzt die Ländervertretung der IG Kultur Österreich mit ihrer österreichweiten Kampagne FAIR PAY für Kulturarbeit an. Ca. 1.200 Personen sind es österreichweit, die als Angestellte in unterschiedlichem Ausmaß (zumeist Teilzeit) in der freien Kulturarbeit beschäftigt sind. Noch viele mehr sind hier – zumeist aufgrund mangelnder Ressourcen – als “neue Selbständige” tätig.
Eine Recherche der IG Kultur Steiermark hat ergeben, dass sich allein in unserem Bundesland ca. 1.800 Personen in unterschiedlichsten Arbeitsverhältnissen der freien Kulturarbeit widmen. Charakterisiert ist ihre Arbeit durch ein hohes Maß an Selbstausbeutung aufgrund fehlender Mindeststandards. Dem stehen ca. vier Millionen BesucherInnen jährlich gegenüber, die am Programm und den Produktionen von Initiativen der freien Kulturarbeit österreichweit teilhaben.
Zu dieser so hohen Wirksamkeit steht der durchschnittlichen Anteil der Förderungen an den Landeskulturbudgets von nur 4,5% in krassem Widerspruch. Im Gegensatz zu der Anzahl an MitarbeiterInnen im Kulturbereich ist die Steiermark in diesem Punkt Schlusslicht im Bundesländervergleich. Nur 1,37% des Landesbudgets flossen 2009 in die Kultur. Der Anteil der freien Szene an diesem ohnehin mageren Prozentsatz beträgt gar wiederum nur 5,64%. In jedem Bundesland erhalten die landeseigenen Institutionen rund 80% des Kulturbudgets, wobei durch jährliche Indexanpassungen auch ihre Personalkosten permanent steigen. Dies ruft eine sukzessive Reduktion der allgemeinen Förderungen hervor, was sich auf die freie Szene enorm auswirkt. So zeigt eine Recherche der IG Kultur Steiermark von 2006-2009, dass das Budget der Landeseinrichtungen in diesen 4 Jahren um 15% gestiegen, das Budget für allgemeine Förderungen um 10% gesunken ist.
Diese massive Budgetverschiebung in Richtung der landeseigenen Einrichtungen birgt die Gefahr, dass in naher Zukunft überhaupt keine finanzielle Mittel mehr für die freien Kulturinitiativen und KünstlerInnen übrig sind. Weitere Prekarisierung und Armutsgefährdung von KulturarbeiterInnen und KünstlerInnen werden die Folge sein.

Daher fordern wir:

  • Anerkennung von Kulturarbeit als Arbeit! Faire Bezahlung von selbständiger und nicht selbständiger Kulturarbeit!
  • Aufstockung der Kulturbudgets, insbesondere der Ermessensausgaben!

Denn: Kultur ist Zukunftssache. Gerade in der freien, zeitgenössischen Kulturarbeit wird jene Pionierarbeit geleistet, auf welche schließlich große, etablierte Institutionen aufbauen und zurückgreifen können, mit ungleich grösseren budgetären Mitteln. Wir verwenden das Wort “Zukunftssache” auch, weil in der freien Kulturarbeit oft eine andere Form von Arbeit gelebt wird, die das neoliberale Leistungsparadigma in Frage stellt. Um diese wichtige Arbeit abzusichern, braucht es „Mehr Kohle!“.
Mit den FördergeberInnen muss vereinbart werden, dass sie bei Förderungen von Personal oder Struktur die von der Ländervertretung der IG Kultur Österreich vorgeschlagenen Mindeststandards nicht mehr unterschreiten. Ebenso sollen die Initiativen diese Mindeststandards in der Bewertung der eigenen Arbeit anwenden. Einher mit der Forderung nach mehr Kohle geht auch die Forderung nach einer Änderung der Förderprinzipien. Denn es geht schlussendlich darum, Strukturen zu ermöglichen, zu erhalten und zu fördern. Darum weniger Projekt- mehr Strukturförderung!

Ort: Hauptplatz
Zeit: 11-14 Uhr
Umsetzung: IG-Kultur
mehr Info

zurück

45 Responses to fairpay

  1. Pingback: social signals

  2. Pingback: top fragrances

  3. Pingback: dentist in Phoenix Arizona

  4. Pingback: Warwick

  5. Pingback: What’s the difference between silicone sex doll and inflatable sexy sex doll

  6. Pingback: Limo Services in LA

  7. Pingback: 사다리사이트

  8. Pingback: see here now

  9. Pingback: Realtor Waycross Ga/ Real estate Agents Waycross Ga

  10. Pingback: GCLUB

  11. Pingback: Best SEO Forum

  12. Pingback: here

  13. Pingback: Istanaimpian2

  14. Pingback: roofing specialist elk grove

  15. Pingback: บาคาร่า

  16. Pingback: Male Escorts Melbourne

  17. Pingback: Small Dog Clothes

  18. Pingback: https://www.amazon.com/Best-Vitamin-C-Serum-Face-Professional/

  19. Pingback: 호빠

  20. Pingback: best tor sites

  21. Pingback: Best Real Estate Agent Tallahassee

  22. Pingback: 바카라사이트

  23. Pingback: Dentist in Turlock California

  24. Pingback: Marketing Services In Ottawa

  25. Pingback: أقوى 40 قتلة في لعبة بابجي pubg

  26. Pingback: The Best Realtor On Rough River Lake Ky

  27. Pingback: cryptocurrencies

  28. Pingback: 예스카지노

  29. Pingback: 카지노쿠폰

  30. Pingback: Dental products Athens Greece Novamind

  31. Pingback: hair transplant montreal

  32. Pingback: Barber Shop in Irmo South Carolina

  33. Pingback: best iptv box

  34. Pingback: https://blackjack77iraq.com

  35. Pingback: 12shio2

  36. Pingback: Totojitu

  37. Pingback: Togelsumo

  38. Pingback: Cpasbien online

  39. Pingback: cheapest smm panel

  40. Pingback: boron nitride

  41. Pingback: Tvangssalg bolig

  42. Pingback: how to make money online from the comfort of your home

  43. Pingback: lithium ion rechargeable battery pack

  44. Pingback: my website

  45. Pingback: الربح من الانترنت